Impfungen
Schutzimpfung – Warum?
Mit der Anschaffung Ihres Hundes haben Sie nicht nur einen verspielten, verschmusten, aufmerksamen, vielleicht auch eigenwilligen Hausgenossen, Wächter oder Jagdgehilfen erworben, von dem Sie sich zu Recht viel Freude versprechen; Sie haben zugleich Fürsorgepflicht und damit Verantwortung für ein schutzbedürftiges, von Ihnen abhängiges Lebewesen übernommen.
Dazu gehört neben einer artgerechten Haltung, Ernährung und Pflege die Abwehr von Gefahren durch häufige Infektionskrankheiten, denen Ihr Hund wenige Wochen nach der Geburt schutzlos ausgesetzt ist.
Eine rechtzeitige Imfpung schützt Ihr Tier und gibt Ihnen Sicherheit.
Denn heute gibt es zuverlässige Impfstoffe gegen die folgenden Infektionskrankheiten des Hundes:
Staupe, Ansteckende Leberentzündung (Hepatitis), Leptospirose, Parvovirose, Tollwut, Zwingerhusten
Staupe
Die Staupe wird durch ein Virus verursacht. Die Ansteckung erfolgt zumeist durch direkten Konatkt von Hund zu Hund, aber auch indirekt durch Einschleppung mit Schuhen oder Kleidung. Die Erkrankung beginnt mit hohem Fieber, Augen- und Nasenausfluss und mit der absoluten Nahrungsverweigerung der Hunde. Im weiteren Verlauf der Erkrankung äußert sich die Staupe auf verschiedene Art und Weise. Man unterscheidet drei Verlaufsformen, die aber ineinander übergehen können. Bei der Darmstaupe leiden die Hunde an beinahe unstillbarem Durchfall und an starkem Erbrechen.
Bei der Lungenstaupe werden hauptsächlich quälender Husten, Nasenausfluss und eine manifeste Lungenentzündung beobachtet.
Bei der Nervenstaupe leiden die Hunde an Krämpfen und Lähmungen und verlieren teilweise sogar das Bewusstsein.
Viele Staupe-Erkrankungen verlaufen tödlich.
Die Tiere, die eine Staupe überlebt haben, behalten häufig lebenslange Schäden wie Zahnschmelzdefekte, spröde rissige Pfoten und unter Umständen Verhaltensstörungen zurück.
Hepatitis – Ansteckende Leberentzündung
Nicht weniger gefährlich als das Staupe-Virus ist das der ansteckenden Leberentzündung, die der Tierarzt Hepatitis contagiosa canis oder H.c.c. nennt.
Die Ansteckung erfolgt auf gleichem Wege wie bei der Staupe. Auch die Krankheitssymptome gleichen denen der Staupe. Die Tiere haben hohes Fieber, verweigern die Nahrungsaufnahme und leiden an starken Bauchschmerzen. Viele Hunde, besonders Welpen, sterben in dieser Phase. Bei älteren Tieren kann es im weiteren Verlauf der Erkrankung zu Erbrechen, Durchfall, Mandel-, Rachen- und Bindehautentzündungen kommen. Auch sind nervöse Störungen in diesem Zusammenhang beobachtet worden. Hunde, die die Krankheit überlebt haben, behalten häufig Trübungen der Augenhornhaut zurück, die zur Erblindung führen können.
Leptospirose
Eine weitere gefährliche Erkrankung ist die Leptospirose. Sie ist auch unter dem Namen Stuttgarter Hundeseuche oder Weilsche Krankheit bekannt. Die Erreger dieser Erkrankung gehören zu den Bakterien. Verschieden Leptospirenarten sind nicht nur für den Hund, sondern auch für den Menschen gefährlich. Hunde, Ratten, Mäuse und andere Tiere gelten als Ansteckungsquelle. Auch verschmutzte Teiche, Tümpel, Gräben oder Sümpfe beherbergen das Bakterium.
Die Krankheit beginnt oft mit abnormer Müdigkeit und schwankendem Gang, der besonders das Springen und Treppensteigen erschwert. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es dann zu Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall und zur Schädigung der Leber und Nieren.
Parvovirose
Es handelt sich um eine besonders häufig auftretende Kankjeit, die durch Parvoviren verursacht wird. Da diese Erreger extrem widerstandsfähig sind und Monate bis Jahre in der Außenwelt überleben können, wird die Parvovirose nicht nur durch Kontakt von Hund zu Hund, sondern auch häufig über den Menschen und leblose Gegenstände übertragen.
Die Erkrankung kann rasant verlaufen und innerhalb von wenigen Stunden zum Tod durch Herzmuskelentzündung führen. Heute treten jedoch vornehmlich Magen-Darm-Entzündungen auf. Sie äußern sich in anfänglichem Fieber, begleitet von starkem Erbrechen und Durchfall, der wässrig, schleimig oder blutig sein kann. Die Tiere fressen nicht, sie magern schnell ab und verlieren viel Flüssigkeit, was schließlich zum Tod führt.
Tollwut
Die Tollwut ist für alle Säugetiere – ebenso für den Menschen – lebensgefährlich. Das Tollwut-Virus wird bei unseren Haustieren fast ausschließlich durch den Biss infizierter Füchse übertragen. Es greift das zentrale Nervensystem an und ruft Aggressivität, Wesensveränderungen und Lähmungserscheinungen hervor. Fortschreitende Ruhelosigkeit, Gleichgewichtsstörungen, gefolgt von Krämpfen und Lähmungen, führen schließlich zum Tod.
Der Mensch infiziert sich seltener an Füchsen als am Biss durch tollwutkranke Hunde oder Katzen. Aufgrund der enormen Gefahr für den Menschen gehört die Tollwut zu den anzeigepflichtigen Seuchen und unterliegt als solche der staatlichen Kontrolle.
Behandlungsversuche sind bei tollwutkranken und tollwutverdächtigen Tieren verboten. Tollwutverdacht besteht auch dann, wenn ein Kontakt mit einem tollwutkranken oder tollwutverdächtigen Tier nur vermutet wird.
In einem solchen Fall kann die Tötung angeordnet werden, es sei denn, Ihr Tier ist nachweislich gegen Tollwut schutzgeimpft.
Zwingerhusten
Der Zwingerhusten ist eine Faktorenkrankheit, d.h., dass mehrere ungünstige Ursachen zum Ausbruch der Erkrankung beitragen:
Zum einen sind es verschiedene Erreger, insbesondere Bordetellen und das Parainfluenzs-Virus. Zum anderen sind es klimatische Bedingungen wie Feuchtigkeit und Durchzug, Ferner wird der Zwingerhusten durch eine intensive Hundehaltung (hohe Besatzdicht, starker Tierumsatz) begünstigt. Die geschwächten und gestressten Hunde stecken sich gegenseitig durch Kontakt an. Doch auch einzeln gehaltene Tiere sind gefährdet, zum Beispiel beim täglichen Spaziergang oder auf Ausstellungen.
Die Erkrankung fängt meist mit klarem Nasen- bzw. Augenausfluss und quälendem, trockenem Husten an. Wird der Husten nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, verschlimmert sich der Zustand bis hin zur Lungenentzündung. Der Zwingerhusten ist selten tödlich, doch kann sich die Erkrankung selbst unter tierärztlicher Behandlung mehrere Wochen hinziehen.
Grundimmunisierung und Wiederholungsimpfung – Was ist das?
Die Auseinandersetzung des Organismus mit verschiedenen abgeschwächten oder abgetöteten Erregern anlässlich von Impfungen führt zur Bildung von Schutzstoffen, den sogenannten Antikörpern. Diese werden mit der Muttermilch übertragen, so dass Welpen nach ihrer Geburt normalerweise auf diese weise geschützt sind.
Allerdings hält dieser Schutz nur wenige Wochen an, und die Jungtiere müssen frühzeitig durch Impfungen zur Bildung eigener Schutzstoffe angeregt werden.
Die Grundimmunisierung ist der erstmalige Aufbau eines Impfschutzes. Wegen der eventuell noch vorhandenen mütterlichen Schutzstoffe ist die Grundimmunisierung meist erst nach zweimaliger Injektion bei jungen Tieren abgeschlossen.
Da die Schutzwirkung von Impfungen zeitlich begrenzt ist, müssen Wiederholungsimpfungen in regelmäßigen Abständen vorgenommen werden. Nur so wird gewährleistet, dass Ihr Hund dauerhaft geschützt ist.
Achten Sie deshalb stets auf die Termine für Wiederholungsimpfungen in Ihrem Impfpass.
Wann und wie sollte geimpft werden?
Jungtiere werden im Allgemeinen zwischen der siebten und zehnten Lebenswoche erstmalig geimpft. 3 bis 4 Wochen später erhelten sie in der Regel eine erneute Injektion, um die Grundimmunisierung abzuschließen. Danach ist lediglich eine Wiederholungsimpfung in jährlichem Abstand notwendig. Weitere Impfschemata sind jedoch möglich und je nach Bedarf auch erforderlich. Für die Impfung selbst stehen Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung, die gleichzeitig gegen mehrere der beschriebenen Infektionskrankheiten schützen. Was, zu welchem Zeitpunkt und wie oft geimpft werden soll, entscheidet Ihr Tierarzt unter Berücksichtigung der ihm bekannten Seuchenlage. Wichtig ist, dass das Tier zum Zeitpunkt der Impfung gesund und entwurmt sein muss, da die Immunitätsausbildung sonst gefährdet ist.
Der Impfpass – Wozu dient er?
Anlässlich der ersten Impfung oder beim Kauf eines Tieres erhalten Sie normalerweise einen Impfpass. Darin stehen nicht nur alle Daten zu bereits erfolgten Impfungen, sondern auch persönliche Daten zur Identität Ihres Hundes. Ferner lässt sich der nächste Impftermin aus diesem Dokument ablesen. Der Impfpass wird beim grenzüberschreitenden Verkehr mit Hund und Katze zum Nachweis der verlangten Schutzimpfungen unbedingt benötigt. Des Weiteren dient er dem Nachweis einer gültigen Impfung gegen Tollwut, die im Verdachtsfall das geimpfte Tier gesetzlich weitaus besser stellt als ein ungeimpftes Tier. Bewahren Sie Ihren Impfpass deshalb sorgfältig auf und legen Sie ihn bei jeder Wiederholungsimpfung Ihrem Tierarzt vor.
Mit Hund und Katze ins Ausland – Was ist zu beachten?
In verschiedenen Ländern gelten Vorschriften für die Einfuhr von Hunden und Katzen. Sie dienen dem Schutz vor Einschleppung von Krankheiten, insbesondere der Tollwut.
Häufig genügt der Nachweis einer gültigen Impfung gegen Tollwut, für manche Länder sind jedoch zusätzliche Formalitäten zu beachten. Einige Länder schreiben zwingend vor, dass alle Hunde und Katzen mit einem elektronischen Mikrochip versehen sind, der eine sichere Identifikation der Tiere gewährleistet. Informieren sie sich deshalb rechtzeitig (mind. 3-6 Monate) vor Antritt Ihrer Reise. Ihr Tierarzt hält für Sie eine kleine Broschüre bereit, in der Die Einfuhrbestimmungen der beliebtesten Reiseländer aufgelistet sind.
Wurmkuren
Da ist der Wurm drin!
Unseren vierbeinigen Lieblingen fehlt es heutzutage an nichts. Im Gegenteil – die meisten von ihnen haben mehr, als ihnen gut tut: Würmer. Und diese Parasiten fühlen sich im „Hotel Hund“ besonders wohl.
Die lästigen Gäste verschaffen sich auf vielerlei Art Zutritt: über die Nahrung (z.B. Wild, Mäuse), durch Kontakt mit anderen Hunden oder durch Überträger (z.B. Flöhe). Regelmäßige Entwurmung Ihres Schützlings ist deshalb eine hygienische Pflicht, so selbstverständlich wie die Fellpflege. Denn egal wie sehr Sie auf Ihren Liebling achtgeben – Hunde infizieren sich immer wieder mit Würmern.
Tierärzte empfehlen deshalb eine regelmäßige Entwurmung alle 3 Monate. In Regionen, in denen der kleinen Fuchsbandwurm vorkommt, empfiehlt sich für Jagd- und Hütehunde oder Tiere, die z.B. Mäuse jagen, sogar eine Entwurmung alle 4-6 Wochen. Bei Flohbefall kann eine Wiederholungsbehandlung sogar schon nach 14 Tagen notwendig sein.
Die regelmäßige Entwurmung ist nicht nur ein Gesundheitsschutz für Ihren Hund, sondern auch für Sie und Ihre Familie.
Vorsicht, hungriger Wurm!
Rund- und Bandwürmer sind spezialisiert auf ein bequemes Leben – auf Kosten Ihres vierbeinigen Lieblings.
Rundwürmer (Spul-, Haken- und Peitschenwürmer) leben im Dünndarm Ihres Hundes. Ausgewachsen, erreichen sie – je nach Art – eine Länge zwischen einem Millimeter und 18 cm. Sie benötigen keinen Zwischenwirt und können bis zu 200000 Eier täglich abgeben.
Bandwürmer bestehen aus einem Kopf, einem Halsteil und vielen flachen, reiskornartigen Gliedern, die einzeln abgegeben auf dem Kot oder im Fell am After des Tieres sichtbar werden. Zu dieser Familie zählt auch der kleine Fuchsbandwurm und der Kürbiskernbandwurm.
Die Folgen von Wurmbefall:
- Verschluß von Darm- und Gallengängen
- Erbrechen
- Blutverlust und Anämie (Blutarmut)
- Schwächung des Immunsystems
- Gewichts- und Konditionsverlust
- Todesfälle
Tierliebe heißt Pflege – auch von innen!
Auch wenn Sie Ihrem Hund nicht ansehen, dass ihn etwas wurmt: Der Wurm gehört leider zur Natur eines bewegten Hundelebens. Fast überall sitzt der Wurm drin. Eier und Larven von Rund- und Bandwürmern können alleine durch das Schnuppern Ihres Hundes am „Geschäft“ eines anderen aufgenommen werden. Der Hund kann sich aber auch beim Spielen mit anderen Vierbeinern infizieren.
Gehört Ihr Hund zu den „Selbstversorgern“ in Sachen Frischfleisch, kann er sich durch das Fressen von Kleingetier anstecken, das vielen Wurmarten als Zwischenwirt dient. Auch Flöhe sind eine Gefahr, da sie zu den Zwischenwirten zählen. Was also tun? Den Hund an die kurze Leine nehmen? Doch was gibt es Schöneres als frei in der Natur herumtollende Spielgefährten. Das Schnüffeln können Sie Ihrem Vierbeiner sowieso nicht verbieten! Und Flöhe hüten klappt auch nicht immer.
Was Sie tun können, ist ganz einfach: eine Wurmbehandlung mindestens alls 3 Monate.
Ein großer Wurf – auch für Parasiten!
Welpen wurmt es häufig schon vor der Geburt. Denn wenn das Muttertier Würmer hatte, wandern die infektiösen Larven über die Plazenta in die ungeborenen Welpen. Die Welpen können aber auch Larven und Eier von Würmern beim Ablecken ihere Geschwister oder über die Milch des Muttertieres aufnehmen.
Vertreiben Sie die Plagegeister deshalb so früh wie möglich: Verabreichen sie ab der zweiten Lebenswoche den Welpen alle zwei Wochen bis zur zwölften Lebenswoche eine Wurmkur.
Fuchsbandwurm – hundsgemein auch zum Menschen!
Der Fuchsbandwurm macht in Deutschland mehr Regionen unsicher, als bislang angenommen. Und er gefährdet nicht nur die Gesundheit des Hundes, sondern auch die des Menschen: Gewebeveränderungen in der Leber können lebensgefährliche Folgen haben.
Der Fuchsbandwurm ist nur einige Millimeter lang und findet sich vorwiegend im Dünndarm des Fuchses. Die ausgewachsenen Würmer stoßen ihre winzig kleinen Endglieder ab, diese gelangen über den Kot des Fuchses in die Umgebung. Durch Wind und Regen werden sie auf Sträucher und Büsche verteilt. Der Mensch kann sich direkt über die Aufnahme z.B. ungewaschener Waldfrüchte infizieren. Kleinnager nehmen die Endglieder über ihre Nahrung (z.B. Brombeeren) auf. Der Hund infiziert sich durch das Fressen von Kleinnagern, die dem Fuchsbandwurm als Zwischen wirt dienen.
Und vom Hund zum Menschen ist es nur ein kurzer Weg. Regelmäßige Entwurmung ist deshalb in Gebieten, in denen der kleine Fuchsbandwurm vorkommt, eine wichtige Gesundheitsvorsorge für jeden Hundefreund.
Sie teilen alles – auch die Würmer!
Klein und klein gesellt sich gern: Hunde mögen Kinder, Kinder lieben Hunde. Aber die Nähe von Mensch und Tier hat Grenzen – wenn es um die Gesundheit geht. So manche Rangelei und Schmuserei artet nämlich in ein Spiel mit Dritten aus: den Würmern.
Beim Schmusen können Wurmeier von dem infizierten Hund in den Mund von Kindern gelangen; ebenso, wenn der Hund die Hände, das Gesicht oder Speisen beleckt. Häufig besteht auch die Gefahr, dass sich Kinder in Sandkästen infizieren, die durch Hundekot verunreinigt wurden.
Da gibt’s nur eins: Von Kindes- und Hundesbeinen an auf Hygiene achten.
Entwurmungstipps für Hundebesitzer!
- Entwurmen Sie Ihr Tier regelmäßig alle 3 Monate.
- In Gebieten, in denen der kleine Fuchsbandwurm vorkommt, wird eine Entwurmung in Abständen von 4-6 Wochen empfohlen.
- Bei Flohbefall führen Sie am besten gleichzeitig mit der Flohbehandlung einen Wurmbehandlung durch.
- Es ist ratsam, den Hund nach einer Urlaubsreise zu entwurmen.
- Wichtig nicht nur für Züchter: Muttertiere vor dem Wurf entwurmen, Welpen alle 14 Tage entwurmen.
- Generell gilt: Entwurmen Sie Ihr Tier eine Woche vor Schutzimpfungen.
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